Die Fraktion der AfD im Stadtrat warnt vor abgesprochener Postenschieberei bei der Wahl zum neuen Sozialbürgermeister und fordert angemessene Qualifikationen der Bewerber.
Die Ankündigung von Susanne Schaper (Linke), eine Bewerbung als Sozialbürgermeisterin in Betracht zu ziehen, kommt für die Fraktion der AfD nicht überraschend.
Der Fraktionsvorsitzende Dr. Volker Dringenberg erklärt: „Hier wird offen mit Posten geschachert! Im Hintergrund scheint es bereits eine Einigung gegeben zu haben, dass Frau Schaper einvernehmlich gewählt wird. Das erklärt auch die unkritische Zustimmung der Linksfraktion zur Wahl des CDU-Kandidaten Ralph Burghart zum Finanzbürgermeister. Im Gegenzug bekommen die Linken jetzt mit dem Segen der CDU die offene Bürgermeisterstelle im Sozialen.
Was kommt als Nächstes? Frau Patt als neue Ordnungsbürgermeisterin mit dem Okay der Linken für den ausscheidenden Miko Runkel? Dann sind alle versorgt, die Stadt Chemnitz hat aber nichts gewonnen.
Will die CDU nicht endgültig ihr bürgerliches Gesicht verlieren, kann dieser Personalie für eine verantwortungsvolle Position in unserer Stadt nicht zugestimmt werden. Daher warnen wir als bürgerliche Kraft insbesondere die CDU davor, eine Linke in dieses Amt zu hieven.
Auch die Rathausspitze scheint die Besetzung mit Frau Schaper zu befürworten, denn eine von uns beantragte Modifizierung der Qualifikations-Anforderungen im Bewerberprofil wurde schlichtweg ignoriert.“
Zum Hintergrund: Vor der Ausschreibung einer Bürgermeister-Stelle werden die Fraktionen über die geforderten Qualifikationen informiert und nach Änderungs-Vorschlägen befragt.
Noch 2008 wurde bei der Besetzung des Kämmerers ein Kandidat mit „umfassender und mehrjähriger Leitungserfahrung in einer großen Kommunalverwaltung oder einer vergleichbaren Position gefordert“. 2018 mussten Bewerber für die Stelle des Sozialdezernenten ebenfalls „umfassende mehrjährige Leitungserfahrung in einer größeren Verwaltung bzw. einem größeren Unternehmen“ vorweisen.
Daher wurde die Beibehaltung dieser Anforderungen von unserer Fraktion angeregt.
Die Stadt Chemnitz weicht ihre Anforderungen für die Wunsch-Kandidatin Susanne Schaper aber offensichtlich ganz bewusst auf, wohlwissend, dass sie lediglich „examinierte Krankenschwester und Diplom-Pflegewirtin (Fachhochschule)“ ist.
Dr. Dringenberg: „Bewerber müssen eine einschlägige und vor allem adäquate Führungserfahrung vorweisen. Ein Dezernat der viertgrößten Stadt im Osten zu leiten hat, bei allem Respekt, immer noch ein Anforderungsprofil, welches von der Interessentin offensichtlich nicht erfüllt wird.“
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