Die Stadt Chemnitz hat es schon wieder getan: Erneut stülpt sie ihren Bürgern ein sozial schwieriges Projekt über. Ohne Vor-Information, ohne Beteiligung im Vorfeld. Der neue Fall: ein Asylheim in Reichenbrand.
An der Anton-Günther-Straße wurde einem Investor die Einrichtung eines Flüchtlingsheims mit bis zu 287 Plätzen genehmigt. Die Anwohner erfuhren erst im Nachhinein von diesem Vorgang.
Am Wochenende trafen sich mehr als 100 aufgebrachte Bürger und machten ihrem Unmut Luft.
Unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender Nico Köhler äußert sich dazu wie folgt:
„Die Verwaltungsspitze will offenbar nicht dazulernen. Nach dem Kommunikations-Desaster rund um das Heim für multipel abhängige Menschen in Grüna und den Kinderhilfsdienst in Bernsdorf wird hier den Menschen einfach das nächste, sozial schwierige Projekt vor die Haustür gesetzt.
Dabei hatte die Verwaltung öffentlich versprochen, derartige Projekte vorher mit den Anwohnern zu besprechen, um so viel Akzeptanz wie möglich herzustellen.
Integration funktioniert nur mit Akzeptanz und nicht von oben herab. Das jetzt geplante Projekt ist somit erneut zum Scheitern verurteilt, weil die Verwaltungsspitze ihre Versprechen nicht eingehalten hat.“
Update, 16 Uhr:
Die Stadt Chemnitz teilt mit, dass „die planungsrechtliche Genehmigung normales Wohnen ermöglicht. Dies wurde den Anwohnern Anfang 2020 vom Amt mitgeteilt. Zudem gebe es seitens der Stadt keinen Bedarf für eine weitere Unterkunft für Asylbewerber.“
Wolfgang K. meint
In diesem Beitrag
„ANWOHNER IN AUFRUHR! INVESTOR PLANT FLÜCHTLINGSHEIM IN CHEMNITZER WOHNGEBIET“
https://www.tag24.de/chemnitz/anwohner-in-aufruhr-investor-plant-fluechtlingsheim-in-chemnitzer-wohngebiet-2057734
heißt es:
„Die Stadt erklärt, dass derzeit kein Bedarf für eine neue Geflüchteten-Unterkunft bestehe“.
Es wird also von „derzeit“ gesprochen. Damit schließt man eine Änderung für die Zukunft nicht aus.
Aber ein Investor wäre ein schlechter Investor, wenn er seine Projekte für „derzeit“ planen würde und nicht für die Zukunft.