Hintergrund zu dieser Anfrage ist eine Anfrage im Sächsischen Landtag,
welche man hier nachlesen kann:
https://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=14975&dok_art=Drs&leg_per=7&pos_dok=1&dok_id=undefined
Sehr geehrte Damen und Herren Stadträtinnen und Stadträte,
zu Ihrer Anfrage teile ich Ihnen im Auftrag des Oberbürgermeisters, nach Einbeziehung des Landesamtes für Schule und Bildung, Standort Chemnitz (LaSuB, STOC), Folgendes mit:
- Wieviel Unterrichts-Stunden fielen in den weiterführenden Chemnitzer Schulen seit
Beginn des Schuljahres 2023/2024 aus? (bitte nach Schulen aufschlüsseln)
Über den Link https://www.schule.sachsen.de/datenbank-unterrichtsausfall-7943.html kann die
„Datenbank Unterrichtsausfall“ des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus (SMK) aufgerufen werden. Eine Aktualisierung der Datenbank für das erste Schulhalbjahr 2023/2024 wird erfolgen und nach den Winterferien 2024 verfügbar sein. - Welche Fächer waren von den Ausfällen betroffen (bitte nach Schulen, Fächern und Ausfallzeit aufschlüsseln)
In o. g. Datenbank wird der prozentuale Unterrichtsausfall je Schule angezeigt. Es erfolgen Angaben zum planmäßigen Ausfall, tatsächlichen außerplanmäßigen Ausfall und zu den Vertretungsstunden in einem anderen Fach.
Die Fragen 3 bis 5 werden nachfolgend zusammenfassend beantwortet. - Wie oft waren Projekte im Rahmen des „SouL“-Programms an Chemnitzer Schulen zu Gast? (bitte nach Schulen, Klassenstufen und Projekten samt deren angebotener Inhalte und Träger-Vereinen aufschlüsseln)
- Welche Besuche von „SouL“-Projekten sind im restlichen Schuljahr 2023/2024 an Chemnitzer Schulen geplant? (bitte nach Schulen, Klassenstufen und Projekten samt deren angebotener Inhalte und Träger-Vereinen aufschlüsseln)
- In welcher Form erfolgte eine Kontrolle der Anbieter und Projekte, um eine seriöse pädagogische Qualität sicherstellen zu können?
Die Alexander-von-Humboldt-Oberschule Chemnitz entwickelte intern das Projekt SOUL im Rahmen der Eigenverantwortung der Schulen und der Schulprogrammarbeit. In einem turnusmäßigen Rhythmus werden bspw. die nachfolgenden Wochenstunden realisiert:
MOJA: alltags- und lebenspraktische Fähigkeiten, Berufsorientierung, Medienkompetenz
IKL: politische und interkulturelle Bildung, Demokratieförderung, Vielfalt, Rassismus, Kommunikation
AHC: sexuelle Gesundheit und Bildung, sexualisierte Gewalt, Vielfalt und Toleranz
Das Projekt MOJA dient hierbei nicht als „Stundenplanauffüller“, sondern stellt einen wertvollen Bestandteil des Schulprogramms hinsichtlich des Erziehungs- und Bildungsauftrages nach § 1 SächsSchulG dar.
Ob andere Oberschulen mit ähnlichen Projekten zusammenarbeiten, ist dem LaSuB, STOC nicht bekannt, da solche Initiativen weder gemeldet noch genehmigt werden müssen. - Welche Schritte werden seitens der Stadt Chemnitz aktuell unternommen, den Freistaat Sachsen bei der Suche nach geeigneten Lehrkräften zu unterstützen?
In einem gemeinsamen Eckpunktepapier zwischen der TU Chemnitz sowie dem Wissenschafts- und Kultusministerium wurde im September vergangenen Jahres vereinbart, ab dem Wintersemester 2024/25 den Masterstudiengang „Primarstufe Plus“ anzubieten. Damit können weitere Lehrkräfte für Oberschulen gerade auch für die Stadt Chemnitz bzw. den Chemnitzer Raum gewonnen werden. Hinzu kommt der neue Bachelorstudiengang „Mint“ und ab 2026/27 das Staatsexamen „Mint Lehramt an Oberschulen“.
Die Stadt Chemnitz hat auf verschiedenen Ebenen intensiv auf die Einrichtung der Oberschullehrerausbildung hingewirkt. Zudem verweise ich auf Ergänzungsangebote wie „Wirtschaft trifft Schule“, wo bspw. durch den Einsatz von Ingenieuren hiesiger Unternehmen der Unterrichtsausfall in den MINT-Fächern an städtischen Oberschulen und Gymnasien wenigstens teilweise kompensiert wird. Auch hier war die Stadt Chemnitz maßgeblich am Zustandekommen dieses Unterrichtsangebotes beteiligt.
Die Fragen 7 bis 9 werden nachfolgend zusammenfassend beantwortet. - Hat die Stadt Chemnitz Schulen angeboten, frei gewordene Unterrichtsstunden mit Exkursionen in städtische Einrichtungen wie Bibliotheken, Museen, Tierpark/Wildgatter oder bei städtischen Töchtern wie CVAG, Eins oder C3 sinnvoll zu füllen?
- Falls ja, wurde dies angenommen?
- Falls nein, warum wurde dieser Schritt noch nicht unternommen?
Die Bereitstellung außerschulischer Lernorte und die Unterstützung der Schulen bei der Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrages über das verpflichtende Maß hinaus wird seitens des LaSuB, STOC, sowie der Stadt Chemnitz geschätzt und gewürdigt.
Die Wahrnehmung von Exkursionen erfordert eine Beaufsichtigung der Schülerinnen und
Schüler durch die jeweiligen Lehrkräfte. Die gegenwärtige Realität knapper Lehrerressourcen steht hierbei der Aufforderung zur Durchführung von Exkursionen zum Nutzen des Unterrichtsausfalls zur Bildung der Schülerschaft über das schulische Maß hinaus entgegen.
Das Projekt „Budgetierung von Lehrerarbeitsvermögen“ ermöglicht es den beteiligten Schulen jedoch, innerhalb des zugewiesenen Budgets eigenverantwortlich zusätzliche pädagogische Angebote zu schaffen. Nach Kenntnisstand des LaSuB, STOC wird dieses Angebot von den beteiligten Schulen aktiv genutzt.
Freundliche Grüße
Ralph Burghart
Bürgermeister
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