Die Diskussion um die Sozialstation in Grüna hält an. Die Stadt Chemnitz setzt die Einwohner des Stadtteils vor vollendete Tatsachen und plant, ein betreutes Wohnen für Menschen mit schweren sozialen Problemen einzurichten.
Kritikpunkte daran: Die Betroffenen selber wollen lieber in ihr ehemaliges Domizil an der Oberfrohnaer Straße zurück. Die neue Sozialstation befindet sich direkt an einem Schulweg.
Strittig sind auch die Kosten. Und: Nach Recherchen unseres Stadtrats Lars Franke wurde bei der Suche nach einem geeigneten Objekt offenbar fehlerhaft gearbeitet.
An der Friedrich-Hähnel-Straße 9 im Heckertgebiet betreibt die „Heim gGmbH“, eine Tochtergesellschaft des Klinikums und der Stadt Chemnitz, einen ehemaligen Kindergarten. Das Objekt wurde 2015 mit großem Aufwand und unter Einsatz von Fördergeldern saniert, ein Sportplatz angelegt. Später als Flüchtlingsunterkunft genutzt steht es jetzt seit zwei Jahren leer.
Stadtrat Lars Franke: „Das Gelände ist quasi bezugsfertig. Warum wurde nicht in den eigenen Gesellschaften nach solchen Möglichkeiten gesucht? Die Heim gGmbH als städtische Tochter wäre ein kurzer Weg als Ansprechpartner gewesen. Wir müssen außerdem aufklären, was mit den dort kassierten Fördergeldern passiert, wenn das Gelände nicht mehr genutzt wird.“
Franke fordert: „Die Vergabe nach Grüna muss komplett auf den Prüfstand. Welche Fehler wurden bei der Suche gemacht? Wurden wirklich alle Optionen geprüft?
Wir sind es unseren Bürgern schuldig, Kosten zu sparen. Da nutzt auch eine Vorstellung des Projekts am 15. Juni im Ortschaftsrat nichts. Das ist reine Show – die Würfel sind bereits gefallen.“
Hinweis: Eine Anfrage an den zuständigen Mitarbeiter der HeimgGmbH blieb bist zum jetzigen Zeitpunkt (10.06.2020, 12 Uhr) unbeantwortet.
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