Im Stadtteil Bernsdorf schlagen derzeit die Wogen hoch: Die Stadt Chemnitz plant dort den neuen Standort für den Kinder- und Jugendnotdienst. Die ehemals von der Grünen-Stadträtin Kathleen Kuhfuß im Auftrag der AWO geleitete Einrichtung war im Flemminggebiet zum Problem geworden.
Randalierende Jugendliche, Raubstraftaten und Belästigungen wurden immer öfter gemeldet und berichtet. Nachdem die Stadt Chemnitz die Betreibung des KJD neu ausgeschrieben hatte, will der neue Träger nun in Bernsdorf sesshaft werden.
Zur Klarstellung: Kinder und Jugendliche mit Problemen sollen alle Hilfe bekommen, die sie brauchen. Dafür braucht es gute Pädagogen, gute Konzepte. Und: Es braucht ein Umfeld, was diese Aufgabe akzeptiert und mitträgt. Dazu gehört Kommunikation.
Hier ist der Knackpunkt: Nach dem Kommunikations-Desaster in Grüna, als man ohne Einbeziehung der Bürger ein Heim für alkoholkranke Menschen direkt an einer Grundschule eröffnen wollte, weinte Sozialbürgermeister Ralph Burghart bitterliche Tränen der Reue und versprach für künftige Projekte Besserung.
Das Ergebnis: Die gelobte Besserung verpuffte komplett. Auch in Bernsdorf wurde den Anwohnern das neue Projekt einfach übergestülpt. Unser Stadtrat Nico Köhler hatte dazu am 11. März eine Pressemitteilung versandt. Darin fordert er: „Bürgermeister Ralph Burghart hat nichts dazu gelernt. Wie bereits beim Heim für alkohol- und drogenabhängige Menschen in Grüna werden hier die Anwohner wieder vor vollendete Tatsachen gestellt.
Derart sensible Einrichtungen funktionieren nur mit einem aufgeschlossenen Umfeld. Dafür muss man die Menschen vor Ort aber von Beginn an mitnehmen und einbeziehen. Wieder einmal hat zugesagte Bürgerbeteiligung nicht stattgefunden. So schafft man natürlich auch kein Vertrauen bei der Bevölkerung.“
Die „Freie Presse“ nahm diesen Standpunkt in ihren Bericht mit auf (Quelle: https://bit.ly/2OT6xjc). Heute berichtet die „Chemnitzer Morgenpost/TAG24“ über das Thema (Quelle: https://bit.ly/3vuB0Vx). Dass hier die Meinung unseres Stadtrats trotz einer seit fünf Tagen vorliegenden Pressemitteilung nicht berücksichtigt wurde, hinterlässt allerdings einen mehr als bitteren Beigeschmack.
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