Seit April 2024 werden die Autofahrer auf der Zwickauer Straße gegängelt: Ein 110 Meter langer Radweg hat stadteinwärts Höhe Kappler Drehe eine wichtige Fahrspur aus dem Verkehr genommen.
Die Folge: Staus und genervte Autofahrer. Obwohl Radfahrer auf dem kurzen Stück ohne Probleme einen Fußweg hätten nutzen können, um dann am Industriemuseum auf den bereits bestehenden Radweg einzubiegen, wurde das Vorhaben aus dem grünen Baudezernat umgesetzt. Ideologie statt Lebensrealität.
Auch in der lokalen Presse regte sich Unmut:
https://www.tag24.de/chemnitz/lokales/chemnitz-neuer-radweg-verursacht-staus-an-der-kappler-drehe-3171538
Unsere Fraktion reichte einen Beschlussantrag ein, in welchem die Stadtverwaltung aufgefordert wird, diese Radspur wieder zu entfernen. Da lediglich die Markierungen zu entfernen wären, würden auch keine hohen Kosten anfallen.
Jetzt hat Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) diesen Antrag nicht zur Diskussion im Stadtrat zugelassen – aus seiner Sicht ist die Straßenverkehrsbehörde zuständig, der Stadtrat darf hier nicht mitreden. Soll heißen: Die Radspur bleibt, die Stadt lässt ihre Bürger weiter im Stau stehen.
Wir werden diese Entscheidung durch die Landesdirektion Sachsen prüfen lassen. Und werden weiterhin Anträge einreichen, welche den Chemnitzern das Leben verbessern soll.
R. Grübner meint
Zunächst vielen Dank für das Engagement der AfD-Fraktion in dieser Angelegenheit! Deutlich kritisiert wurde dieser Schildbürgerstreich zeitnah nach der Einführung ja auch von Herrn Hähner aus CDU-Fraktion, der hierzu auch eine Ratsanfrage stellte. Diese wurde jedoch worthülsenartig vom zuständigen Bürgermeister Herr Stötzer „abgebügelt“. Als regelmäßiger Nutzer des nahen Kappelbach-Radweges erschließt sich mir der Sinn und Zweck dieser Radspur ohnehin kaum. Wenn überhaupt, dann ergibt diese nur für aus der Lütowstraße stadtwärtsfahrende Nutzer einen Nutzen. Die Anzahl dieser potentiellen Nutzer ist, wie täglich zu beobachten, überschaubar. Daher ist dieser Schildbürgerstreich wohl eher ideologisch motiviert.